18. Mai 2024 - Beiträge - Allgemein

Tour ins Land der Hexen

P1210155Harz

Die 5-tägige Lehr- und Besichtigungsfahrt 2024 führte die Rielingshäuser Landfrauen  vom 5. – 9. Mai in den wunderschönen Harz.

Das Wetter spielte einigermaßen mit und so konnten wir am frühen Morgen in Rielingshausen Richtung Norden starten. Unterwegs wurde eine kleine Vesperpause eingelegt, die von Inge und Wolfgang Metzger wie schon gewohnt super vorbereitet war. Den Kaffee spendete die Firma Wade, unser Busunternehmen.

Unser erstes Ziel war die Stadt Hannoversch Münden, kurz Hann. Münden genannt, in der Fulda und Werra zusammen die Weser bilden. Ein kurzer Rundgang führte durch die sehr schöne Altstadt mit ihren beeindruckenden Fachwerkhäusern. Auch ein Blick auf den Weserstein durfte nicht fehlen.

Weiter ging die Fahrt in Richtung Harz. Weit vor unserem heutigen Ziel konnte man schon das Waldsterben, verursacht durch den Borkenkäfer, sehen. Riesige Flächen verdorrter Fichtenwälder, teils schon abgeholzt, begleiteten unseren Weg. Ein erschreckendes Bild.

Gegen 16.30 Uhr erreichten wir die Stadt Goslar in Niedersachsen. Der erste beeindruckende Tag endete mit einem schmackhaften 3-Gänge Menü im Hotel.

Der zweite Tag galt der Besichtigung Goslars und der Erkundung der weiteren Umgebung.

Um 8.45 Uhr empfing uns unser Reiseleiter, der uns die nächsten 3 Tage begleiten sollte. Kleine Überraschung: ein Franzose! Er brachte uns sogleich richtig auf Trab. Um 9 Uhr sollten wir das sehr interessante Glockenspiel am Marktplatz bestaunen. Der Spurt durch die Altstadt hat sich gelohnt. Alle Blicke und Fotoapparate richteten sich auf den Zwerchgiebel des „Kämmereigebäudes“ an der Ostseite des Marktplatzes. Drei Türchen öffnen sich, und ein Figurenumlauf erzählt – untermalt vom Glockenspiel, das bergbauliche Weisen intoniert – die Geschichte des Rammelsberger Bergbaus von der sagenhaften Entdeckung durch den Ritter Ramm bis zur Neuzeit. Im Anschluss führte uns Raimond dann durch die Altstadt. Nicht weit entfernt vom Marktplatz befindet sich der Schuhhof, der älteste Platz in Goslar. Ihn umrahmen stattliche Fachwerkhäuser und die Arkaden des Schuhmacher-Gildehauses. Die Entstehung der Häuser aus den ehemaligen schmalen Marktbuden ist noch heute zu erkennen. Wir wurden auf kleine Besonderheiten aufmerksam gemacht, die man ohne Führer wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte.

Am Nachmittag gab es eine Rundfahrt durch die Oberharzer Bergstädte. Der Besuch einer Stabkirche, die man eigentlich nur von Skandinavien kennt, stand auf dem Programm. Die Gustav-Adolf-Stabkirche ist eine Kirche im Goslarer Stadtteil Hahnenklee-Bockswiese im Harz und wurde von  Hahnenkleer Handwerkern aus Fichtenholz errichtet.

Der Besuch im Ort Torfhaus, einem beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen, u. a. dem Goetheweg, stand ganz im Zeichen der Hexen. Überhaupt begleiteten uns die Hexen dank Raimonds Erzählungen überall hin.

Auf der Weiterfahrt erzählte uns unser Reiseführer dann seine Geschichte. Als französischer Soldat arbeitete er in der Zeit des kalten Krieges an der Grenze zur DDR. Hier hat er seine große Liebe getroffen und ist, nachdem der eiserne Vorhang gefallen war, geblieben. An der Art und Weise, wie er uns seine neue Heimat präsentiert hat, merkte man in jedem Satz – er ist angekommen. Über die Veränderung der Landschaft ist nicht nur er sehr schockiert. Aber er hat uns auch nahegebracht, dass sich die Natur gut erholt, wenn man sie nur lässt. Ein freier Blick auf den Brocken blieb uns heute leider verwehrt.

Der 3. Tag war der Stadt Wernigerode gewidmet. Wernigerode, das am Harznordrand liegt, ist eine Mittelstadt und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). Nach Hermann Löns wird Wernigerode, wie im seit 1910 offiziellen Stadtmotto, auch als die bunte Stadt am Harz bezeichnet. Das Wappen der Stadt Wernigerode zeigt in Rot eine Burg mit drei Türmen, Tor und Fallgitter, darunter eine Forelle. Es ist wirklich eine farbenfrohe Stadt mit wunderschönen Fachwerkhäusern, engen Pflastersteingassen und idyllischen Winkeln. Hoch über der Stadt thront das Schloss Wernigerode. Im Anschluss erkundeten wir mit dem Bus die Umgebung und fuhren dann zurück nach Wernigerode, wo wir in die Harzer Schmalspurbahn einstiegen. Eine 30-minütige Fahrt führte uns durch eine tolle Landschaft nach Drei-Annen-Hohne. Dort erwartete uns wieder unser Bus, der uns zurück nach Goslar brachte, wo wir ein üppiges Abend-Büfett genossen.

Tag 4 begann mit einem wunderbaren blauen Himmel. Unser heutiges Ziel war Quedlinburg, die Lieblingsstadt unseres Reiseleiters. Es ist eine Stadt an der Bode nördlich des Harzes in Sachsen-Anhalt. Quedlinburgs architektonisches Erbe steht seit 1994 auf der UNESCO- Weltkulturerbe-Liste und macht die Stadt zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland.

In der historischen Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen befinden sich über 2100 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten. Am Markt liegt das Renaissance-Rathaus mit der Roland-Statue, südlich davon der Schlossberg mit der romanischen Stiftskirche und dem Domschatz als Zeugnis des Quedlinburger Damenstifts. Auch der Münzenberg mit der romanischen Klosterkirche St. Marien und im Tal dazwischen die romanische Kirche St. Wippert, der sich anschließende Abteigarten und der Brühl-Park gehören zum Weltkulturerbe. Nach einem ausgiebigen Rundgang mit vielen Informationen stärkten wir uns in der Braugaststätte, bevor die Fahrt nach Thale weiter ging, wo sich südwestlich der Stadt 454 m über d.M. der berühmte Hexentanzplatz befindet. Nicht nur in der Walpurgisnacht ein begehrtes Ausflugsziel. Dank des guten Wetters konnten wir die tiefe Schlucht und den Fernblick in die Bode-Ebene genießen.

Auf der Rückfahrt nach Goslar konnten wir bei sehr guter Fernsicht den wohl bekanntesten Ort des Harzes bewundern: Den Brocken.

Am fünften Tag traten wir die Heimreise an. Unterwegs besuchten wir noch die herrliche Barockstadt Fulda mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Leider ist der bekannte, sonst so schön gestaltete Schlossgarten noch im Umbruch. Aber der Domplatz mit dem Schloss entschädigte uns.

Im Lokal „die Besnhex“ in Östringen-Tiefenbach gab es ein Abschiedsessen. Ein wunderbarer Abschluss zum Motto „Hexen“, das uns 5 Tage lang begleitet hat.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Inge Metzger, die diese Reise wie immer perfekt organisiert hat.